Gottesdienste

Neben dem klassischen Gottesdienst am Sonntagmorgen um 10 Uhr bieten weitere Gottesdienstformen wie der Choral Evensong und die Johannesmesse neugierigen Menschen, die auf der Suche nach eigenen Formen gelebter Spiritualität sind, die Möglichkeit, neue und eigene Erfahrungen zu machen.

An jedem Mittwoch um 18 Uhr bieten wir eine kurze Andacht mit Abendmahl  an.

Predigt-Archiv

Die in den letzten Gottesdiensten gehaltenen Predigten bieten wir hier zum Nachlesen an.

Predigten nachlesen

Gottesdienste im Internet

Seit Januar 2018 ermöglichen wir es, dem Gottesdienst zur gewohnten Zeit sonntags und auch zu anderen Terminen beizuwohnen. Dafür haben wir eine Sendezeit für Gottesdienste live im Internet eingerichtet. 

Sie finden alle vergangenen Gottesdienste auch auf unserem YouTube-Kanal.

Keine Kameraleute, keine Richtmikrofone und kein hektisches Treiben – der Gottesdienst wird durch die fast unsichtbare Technik nicht gestört. Fünf kleine Kameras sind fest installiert und werden vom Bildmischpult hoch über der Empore gesteuert. Pfarrerin im Halbprofil, Kerzen auf dem Altar, die Gemeinde von oben, die Orgel, der Blumenschmuck – geschickt werden die Motive zu einer besinnlichen Bildkomposition verbunden.

Besonders profitieren von der Übertragung aber all diejenigen, die den sonntäglichen Weg in die Kirche nicht mehr schaffen, aber doch gerne dabei sein möchten: Menschen in Krankenhäusern, Wohnheimen oder im eigenen Wohnzimmer. 

Choral Evensong

Diese Form des Gottesdienstes stammt aus der anglikanischen Kirche. Wie das Wort Evensong sagt, gehört diese Andacht in die Abenddämmerung. Nach altem biblischem Zeitgefühl endet ein Tag mit dem Abend. Wenn die ersten drei Sterne am Himmel sichtbar werden, beginnt mit der Nacht eine neue Zeit. An dieser Schwelle kommen Christen zusammen, um den alten Tag zu verabschieden, um ihren Frieden zu machen mit dem, was gewesen ist, und um sich innerlich zu reinigen für das, was kommt. Even meint einerseits den Abend als Zeit-die-nach-dem-Tag-ist. Zugleich steckt im Wort Even das Bild der Ebene, das Ausgleichende, was die Dinge ins Gleichgewicht bringt. In diesem doppelten Sinn laden wir Sie ein, die liturgische Feier zu nutzen, die Seele auspendeln zu lassen, sich zu lösen vom Gewesenen und sich zu besinnen auf das Geschenk eines neuen Tages.

Evensong  heißt diese Andacht, weil die Liturgie geprägt ist vom Gesang. In alter Sitte ehrte man das Wort Gottes auch dadurch, dass man nicht einfach die Bibel aufschlug und Texte der Heiligen Schrift wie gewöhnliche Worte vorlas, man bettete sie vielmehr in Gesang. Zum Choral Evensong gehört der Chor genauso wie das Lied der zur Andacht versammelten Gemeinde.

Der Evensong beginnt mit dem Einzugsgesang des Chores, dem Vater-Unser-Gebet  der Jesusjüngerschaft; Psalmen und Bibellesungen  wechseln in jeder Woche. Was immer wieder kehrt, sind die beiden großen biblischen Hymnen, das Lied der Maria, das in der lateinischen Bibel mit dem Wort Magnificat  beginnt, und das Lied des greisen Simeon, das Nunc Dimittis . Die Gemeinde trägt das Fürbittengebet  vor Gott. Danach überreicht der Chor sein musikalisches Present, den Anthem . Mit dem gemeinsamen Lied  endet dieser liturgische Gottesdienst – Sie finden die angesagte Nummer im Gesangbuch an Ihrem Platz. Und wir erheben uns, wenn der Chor den Kirchsaal betritt, wie auch am Ende, wenn der Chor aus der Kirche auszieht.

Johannesmesse

Die Johannesmesse ist ein evangelischer Gottesdienst zum Feierabend.

Hier treffen sich die traditionelle Vesper, das Stundengebet der Mönche, das den Abend mit Gesang begrüßt, und der alte Lichterritus, das Lucernarium, wenn die lebendigen Lichter angezündet werden, als Symbol für die Anwesenheit Christi, des Lichts-der-Welt. Das Fürbittengebet verwendet Gebetszettel von Besuchern der Johanneskirche, die ihre Anliegen an der Gebetswand hinterlassen haben; sie werden verlesen und steigen auf mit den Wolken des Weihrauchs.

Messe nannte Martin Luther den Gottesdienst in Vollgestalt, mit Predigt und Sakrament. Deshalb gehört ein schlichter Abendmahlsritus zur Johannesmesse, der wie das letzte Pessachmahl Jesu zur Abendzeit gefeiert wird. Das Wort Messe ist zugleich eine Aussendeformel. Wenn die Gottesdienstgemeinschaft hinaus geht in den Abend, in die Nacht und in die Woche, ist sie gesandt (lateinisch: missa est) mit zwei Gaben: mit dem Segen Gottes und mit der Aufgabe: Werdet nun selbst ein Segen für andere.

Die Johannesmesse ist ein stiller Gottesdienst ohne Instrumente. Das Mitsingen ist eine geistliche Übung. Der Chorgesang leitet die Feier, alle anderen singen mit, wo immer ihnen der Chorgesang ins Ohr geht. Wer singt, achtet auf andere und wird zum Teil eines größeren Ganzen. Das Halbdunkel in der Kirche schützt die persönliche Andacht und die Gedanken wie ein Gebetsschal aus gedämpftem Licht. Die Abendmahlsausteilung erfolgt in Längsreihen an den Apsisstufen, folgen Sie einfach dem Vorbild des Chores. Am Ende erheben wir uns, wenn der Chor unter dem Schlussgesang aller den Gottesdienstraum verlässt.

Für Neugierige, für junge Menschen und für Erfahrene.